Illustration eines Bausatzes aus dem man einzelne Modelle herauslösen kann. Die Modelle zeigen, Baum, Bank, Personen, Gießkanne, Giesing und symbolisieren, dass man aus einzelnen Dingen etwas neues gestalten kann.
Bausatz "Soziale Stadt Giesing". Die Einzelmaßnahmen fügen sich zu einem Ganzen.
© Señor Burns

Servus Giesing

2005 hat der Stadtrat das Sanierungsgebiet ­„Tegernseer­ Landstraße / Chiemgaustraße“ ­beschlossen und die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) - seit 40 Jahren städtische Sanierungsträgerin und Treuhänderin - mit der Projektentwicklung und einem Stadtteilmanagement beauftragt. Das Projektmanagement und die Geschäftsführung für die Umsetzung der Städtebauförderung in Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern werden vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung wahrgenommen. Bei den umgesetzten Maßnahmen hat das jeweils zuständige Fachreferat die Projektleitung, beispielsweise liegt die Aufwertung von öffentlichen Grünflächen beim Baureferat.

Durch die seit Ende 2005 bis 2020 durchgeführten Sanierungsprojekte, die mit Mitteln der Städtebauförderung im Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" unterstützt wurden, sind deutlich wahrnehmbare Verbesserungen im Sinne der Sanierungsziele erreicht worden. Es wurden fast alle in den Sanierungszielen und dem Integrierten Handlungskonzept verankerten Projekte erfolgreich umgesetzt bzw. in die Wege geleitet. 

Die Städtebauförderung ist eine zeitlich begrenzte Unterstützung einer Kommune durch Bund und ­Länder. Die Laufzeit von Fördergebieten beträgt - je nach Größe und Umsetzungserfolg - ca. 10-15 Jahre. Sind alle erreichbaren Ziele verwirklicht, wird ein Gebiet aufgelöst. Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen sollen gemäß Baugesetzbuch zügig durchgeführt (§136) und den Richtwert von ca. 15 Jahren möglichst nicht überschreiten (§142). Daher wird das Referat für Stadtplanung und Bauordnung dem Stadtrat empfehlen, die Stadtteilsanierung in Giesing zu beenden und die Sanierungssatzung Ende 2021 aufzuheben.

2020 endet die aktive Phase der Stadtsanierung mit einem Stadtteilmanagement vor Ort, das über die Städtebauförderung finanziert ist: die Beauftragung des MGS Stadtteilmanagements endet nach 15 Jahren zum 31. Dezember 2020.

Das MGS Stadtteilmanagement war von Angang 2006 bis Ende 2020 im Stadtteilladen Giesing zentrale Ansprechperson vor Ort. Es unterstützte das Referat für Stadtplanung und Bauordnung bei der Koordination des Sanierungsprozesses, war Schnittstelle zwischen engagierten Bürger*innen, Zivilgesellschaft, Lokalpolitik und Verwaltung und setzte Impulse durch eigene Aktivitäten. Es organisierte auch den Verfügungsfonds über den 160 kleinere, meist sozial-integrative Projekte gefördert wurden. Insgesamt sind über den Fonds seit 2005 knapp eine Million Euro unmittelbar in Projekte von Bürger*innen, Zivilgesellschaft und soziale Infrastruktur geflossen, davon ca. 250.000 Euro aus Mitteln der Städtebauförderung. 

Zum Abschluss des Stadtteilmanagements erscheint eine Sonderausgabe des Stadtteilmagazins "giesinger", mit O-Tönen aus dem Stadtteil. In drei Audio-Rundgängen mit Expert*innen blicken wir auf die städtebaulichen Veränderungen in der Sozialen Stadt Giesing zurück. Aus erster Hand erfahren Sie Hintergründe zu den Projekten und wie diese in Summe das Leben im Stadtteil verbessert haben.  

Und wie geht es dann 2021 weiter? Gemeinsam mit engagierten Institutionen im Stadtteil ist ein konkretes Konzept für eine Fortführung des Stadtteilladens samt Stadtteilmanagement im Anschluss an die Stadtsanierung entstanden. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München sowie der Bezirksausschuss 17 Obergiesing-Fasangarten haben die Mittel hierfür bewilligt. Somit wird es ab 2021 zum ersten Mal in München ein kommunal finanziertes Stadtteilmanagement in einem Bestandsgebiet geben. Die MGS - die schwerpunktmäßig in Sanierungsgebieten tätig ist - hat hierfür die Grundlagen gelegt und gibt diese Aufgaben in neue Hände. Das ist ein umso beachtlicherer Erfolg, da die MGS in Giesing zum ersten Mal die Aufgabe eines Stadtteilmanagements übernommen hat. 

Wir hatten dabei große Freude mit Ihnen in Giesing.

Danke.

Stadtteilsanierung Giesing 2005-2020

Audio-Rundgänge:

Illustration einer Bank, die die Verbesserung der Aufenthaltsqualität entlang der Tela symbolisiert.

Vom Stadion zum Ostfriedhof

Gäste:

  • Carmen Dullinger-Oßwald
    (Vorsitz Bezirksausschuss 17 Obergiesing-Fasangarten)
  • Harald Schnell
    (Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Verkehrsplanung

Moderation: Torsten Müller (MGS Stadtteilmanagement Giesing)

Die Tegernseer Landstraße - liebevoll Tela genannt - ist die Kaufingerstraße Giesings. Die Geschäftsstraße zwischen städtischem Stadion an der Grünwalder Straße und Ostfriedhof ist als Stadtteilzentrum Giesing klassifiziert. Die Tela ist ein Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs, ein sozialer wie kultureller Treffpunkt und Standort von über 200 Geschäften des täglichen Bedarf und darüber hinaus. Ein Kernziel der Sozialen Stadt war es, dieses Zentrum zu stärken. In diesem Rundgang geht es u.a. um die Projekte Städtebauliche Aufwertung Tela, Förderung der Lokalen Ökonomie, Grünspitz, Tela 64, Weinbauernstraße 16Kulturcafé Tela 96, Schulhof Ichostraße, Grünanlage Kistlerstraße

Agfa- und Weißenseepark

Gäste:

Moderation: Torsten Müller (MGS Stadtteilmanagment Giesing)

Auf dem Agfa-Areal wurde Fotogeschichte geschrieben. Mit dem Niedergang von Agfa, entstand hier eine der ersten großen Münchner Transformationsflächen von Industrie zu Wohnen und Gewerbe. Die Entwicklungen begleitete der Dokumentarfilm "Zeitenwende in Giesing (2007-2017)". Der angrenzende Weißenseepark stammt aus den 1980er Jahren, zu Beginn der 2000er war er schlecht genutzt. Die Ziele der Sozialen Stadt Giesing waren, die Entwicklung des Agfa-Areals positiv zu gestalten, die Qualität der Freiflächen für alle Bewohner*innen zu erhöhen und die Belastung des Mittleren Rings zwischen Unter- und Obergiesing etwas zu reduzieren, z.B. durch die Unterführung an der Otkerstraße.

Rund um den Pöllat-Pavillon

Gäste:

  • Beate Harrer
    (Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Stadtsanierung)
  • Doris Schüle-Wolfsfellner
    (Sozialreferat, Sozialplanung)

Moderation: Torsten Müller (MGS Stadtteilmanagement Giesing)

Der südöstliche Teil des Sanierungsgebietes ist geprägt von Wohnbebauung. Ziele waren hier die Verbesserung des Wohnumfeldes durch das kommunale Förderprogramm wohngruen.de bzw. im größeren Maßstab bei der Wohnanlage an der Falkensteinstraße. Zudem sollten Treffpunkte geschaffen bzw. verbessert werden - im öffentlichen Raum, wie z.b. am Scharfreiter- und Hohenschwangauplatz, sowie Begegnungsorte, wie der neue Pöllat-Pavillon. Der barrierefreie Ausbau der Unterführung an der Chiemgaustraße ist ein wichtiges Puzzlestück zur Stärkung der Grünverbindungen im Stadtteil, genauso wie das Projekt Bank&Baum.

Der Audio-Rundgang ist ab Mitte Dezember verfügbar.

So geht's im Stadtteilladen ab 2021 weiter:

Schlüsselübergabe

Der Sozialausschuss des Stadtrats der Landeshauptstadt München hat am 01.12.2020 beschlossen, dass der, durch die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) seit 2006 erfolgreich etablierte Stadtteilladen Giesing ab 2021 als Erweiterung des Nachbarschaftstreffs Giesing in Trägerschaft von Quarter-M mit kommunalen Mitteln fortgeführt werden soll.

Der Nachbarschaftstreff Giesing im Pöllat-Pavillon wird 2021 als Pilotprojekt für eine Konzepterweiterung der Nachbarschaftstreffs räumlich wie konzeptionell erweitert: räumlich, durch die Außenstelle des Stadtteilladens in der Tela 113; konzeptionell, durch die Aufgabe eines Stadtteilmanagements Obergiesing.

Der Stadtteilladen bleibt zentraler Stadtteiltreff zur Förderung von bürger- und zivilgesellschaftlichem Engagement. Das Stadtteilmanagement Obergiesing wird auf Grundlage des, mit zentralen Stadtteilakteuren formulierten Konzepts arbeiten.

Die durch die MGS aufgebauten Strukturen tragen somit nachhaltige Früchte und können weiterhin eine positive Stadtteilentwicklung befördern. Die MGS ist als städtische Dienstleisterin vorwiegend in Sanierungsgebieten tätig, weswegen Sie den Schlüssel für den Stadteilladen mit Beendigung der Stadtsanierung an Quarter-M übergibt. Der Stadteilladen wird nach einer kurzen Umbauphase im Januar 2021 ab vsl. Ende Januar 2021 wieder geöffnet sein.

Stadtteilladen und Stadtteilmanagement werden ab 2021 finanziert aus Mitteln des Sozialreferats, des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, des Kulturreferats sowie des Bezirksausschusses 17 Obergiesing-Fasangarten. Durch Mittel der Städtebauförderung sollen bis einschließlich 2021 anteilig die Mietkosten sowie der Verfügungsfonds (15.000 EUR/Jahr) gefördert werden.

Illustration eines Schriftzugs "Giesing" in Form eines Schlüssel, der die Schlüsselübergabe zum Stadtteilladen symbolisiert.

Weitere Informationen

Anträge und Beschlüsse:

Presseberichte: