Das Baureferat baut die Unterführung unter der Tegernseer Landstraße auf Höhe der Otkerstraße aktuell barrierefrei aus und gestaltet sie neu. Die Unterführung wird nicht nur heller und attraktiver, sie wird auch die Wohngebiete beiderseits der Tegernseer Landstraße verbinden und eine angenehme Anbindung an die U-Bahn Station Wettersteinplatz schaffen.
Die Baumaßnahmen haben im Juni 2019 begonnen, seit Juli 2020 ist die Unterführung wieder geöffnet, der Einbau der Aufzüge steht noch aus.
Im Zuge der Baumaßnahmen wurden keine Bäume gefällt.
Die Baumaßnahmen kosten rund 2,9 Millionen Euro und werden gefördert mit Mitteln der Städtebauförderung im Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" und mit Mitteln der Landeshauptstadt München.
Die Unterführung des Mittleren Rings zwischen Agfa-Areal im Osten und Otkerstraße im Westen verbindet Untergiesing mit Obergiesing. Die Stadtbezirksgrenze verläuft auf diesem Abschnitt der Tegernseer Landstraße. So ist sie eine wichtige Verbindung vom Agfa-Areal zum ÖPNV am Wettersteinplatz sowie den dortigen Gemeinbedarfseinrichtungen. Umgekehrt sind auf dem Agfa-Areal die drei Kindertagesstätten, das Sozialbürgerhaus Giesing-Harlaching, die Grünflächen sowie Hotel und Gewerbe wichtige Orte für Anwohnende rund um den Wettersteinplatz. Die Unterführung ist dementsprechend stark frequentiert.
Der Mittlere Ring kann zwischen den beiden barrierefreien oberirdischen Querungen am Stadion an der Grünwalder Straße und am St.-Quirin-Platz (900 Meter Distanz) nur an zwei weiteren Orten überquert werden: an der Fußgängerbrücke an der Waltramstraße und an der Unterführung an der Otkerstraße. Beide sind nicht barrierefrei.
Von den beiden Orten hat die Unterführung an der Otkerstraße das Potential barrierefrei ausgebaut zu werden.
Im Juni 2015 wurde der süd-östliche Treppenaufgang durch einen Sattelschlepper beschädigt. Dabei kam niemand zu Schaden, seitdem war dieser Teil baulich gesichert bis die Umsetzung der Neugestaltung beginnen konnte.
Barrierefreiheit von Unterführungen wird idealerweise durch Rampenbauwerke realisiert. So treten keine Nutzungseinschränkungen durch Defekte auf und die Rampe ist auch für den Radverkehr eine bevorzugte Lösung. Eine Rampenanlage auf der Ostseite der Unterführung wäre jedoch durch eine aufwendige Verlegung von bestehenden Sparten nicht wirtschaftlich. Zur Umsetzung der Barrierefreiheit wird daher eine Aufzugslösung zusätzlich zur Treppenanlage mit Schieberampe umgesetzt.
Im Westen wäre eine barrierefreie Rampenanlage möglich. Die Länge der Rampe hätte eine Baumfällung in der Otkerstraße bedeutet. Ein Antrag auf der Bürgerversammlung des Stadtbezirks 18, ein Stadtratsantrag, eine Petition von Anwohnenden und eine gemeinsame Initiative der Bezirksausschüsse 17 (Obergiesing - Fasangarten) und 18 (Untergiesing - Harlaching) haben sich gegen eine Rampe und für Treppenanlagen mit Schieberampe und Aufzügen an beiden Seiten eingesetzt. Dementsprechend wird diese Lösung verwirklicht.
Die Unterführung wird mit großformatigen horizontal angeordneten Keramikplatten in einem hellen einladenden Farbton gestaltet. Die Beleuchtung wird durch einen durchgehenden LED Streifen im oberen Bereich deutlich heller.
Die Bauausführung hat im Juni 2019 begonnen. Während der Bauzeit wird die Unterführung gesperrt sein, eine Umleitungsbeschilderung ist installiert. Die Arbeiten sollen bis zum Frühjahr 2020 abgeschlossen sein.
Im Anschluss erfolgen Straßenanpassungen an der Otkerstraße Ecke Tegernseer Landstraße, um die Sicht für den Abbiegeverkehr zu verbessern. Zudem wird der Gesteig barrierefrei abgesenkt. Durch Beschilderung soll das unzulässige Parken im Kurvenbereich auf der Südseite der Otkerstraße unterbunden werden.
(Bildrechte: Baureferat)
Stadtratsbeschlüsse:
Anträge des Bezirksausschusses: