Ausgangslage

Im Sanierungsgebiet "Tegernseer Landstraße / Chiemgaustraße" waren außerhalb von öffentlichen Grünflächen wenig Sitzgelegenheiten vorhanden. Dies ist eine Benachteiligung von Personen, die z.B. Mobilitätseinschränkungen haben, sich hauptsächlich im Wohnumfeld aufhalten oder mit Kindern unterwegs sind. Die Stadt München verfolgt in der Stadtentwicklungsplanung unter dem Stichwort "Diversität" das Ziel der Gleichbehandlung gemäß des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes von 2006.  

Verteilte kleinräumige, öffentliche Aufenthaltsorte sind niederschwellige Treffpunkte sowie Pausenplätze für Fußgängerinnen und Fußgänger. Sie sind neben den Grünanlagen ein Baustein eines "grünen Netzes" im Stadtteil. 

Bänke sind in urbanen Regionen gerne auch Streitpunkte. Für die einen sind es belebende Orte, für andere sind solche Treffpunkte potentiell mit Lärm oder gar Verschmutzung verbunden.

In einem Beteiligungsprojekt sollte die Bürgerschaft ermutigt werden Orte für Bänke und Bäume zu identifizieren und in einem Testlauf eine einverehmliche Lösung finden. Ziel war es, eine hohe Akzeptanz dieser neuen Aufenthaltsorte zu schaffen, um sie langfristig zu etablieren.

Gemeinsam mit Green City e. V. wurde ein für München passendes Konzept für punktuelle Freiraumentwicklungen basierend auf dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger vor Ort entwickelt.

Ziele

  • Beteiligung von Bewohnerinnen und Bewohner an Umgestaltung des öffentlichen Raumes
  • Schaffung von Aufenthalts- und Rastmöglichkeiten
  • Förderung der Nahbereichsmobilität: Attraktive Orte werten Wegebeziehungen auf, Zufußgehen wird attraktiver
  • Förderung der Kommunikation und Interaktion

Übersichtskarte der vorgeschlagenen, gesteten und aufgestellten Bänke und gepflanzten Bäume

Umsetzung

Das Beteiligungsprojekt Bank&Baum lief über drei Projektjahre von 2009-2011. Über Mitmachaktionen im öffentlichen Raum, durch Postkarten und via E-Mail konnten Standorte für Bänke und Bäume vorgeschlagenen werden. Jeweils über einen Sommer wurden an vorgeschlagenen Orten testweise eine mobile Bank und ein mobiler Baum aufgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger konnten dadurch eine konkrete Vorstellung bekommen, welche Formen eine Aufwertung oder Umgestaltung annehmen kann. Über den Sommer haben Gießpaten aus der Nachbarschaft die Bäume gegossen.

Die dauerhafte Aufstellung von Bänken an den erfolgreich getesteten Standorten, erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung und dem Baureferat. So konnten eine fachgerechte und technische Umsetzung und eine Einfügung ins Stadtbild gesichert werden.

31 Orte wurden vorgeschlagen, 15 davon über einen Sommer gestestet und schließlich elf Bänke an acht Standorten dauerhaft aufgestellt. Zudem wurde ein Baum gepflanzt. In Summe haben ca. 1.500 Giesingerinnen und Giesinger aktiv an dem Projekt Bank&Baum teilgenommen, sei es über Postkarten, E-Mails, Interviews oder Aktionen vor Ort.

Die Bänke wurden durch private Spenden und durch Mittel der Städtebauförderung im Bund-Länder Programm Soziale Stadt sowie durch Mittel der Landeshauptstadt München (LHM) finanziert. Gewartet und betreut werden die Bänke durch das Baureferat. Beschädigte Bänke können Sie hier melden.

Auch weiterhin können Orte für Bänke im öffentlichen Raum vorgeschlagen werden. Maßnahmen zur Gestaltung des öffentlichen Raumes müssen demokratisch getroffen werden. Daher ist hierfür ein Antrag an ihr repräsentatives Stadtteilparlament, den Bezirksausschuss, zu stellen: Persönlich auf einer der monatlichen Sitzungen oder mit diesem Online-Formular. Aktuell werden die Kosten der Anschaffung und Aufstellung von Parkbänken im öffentlichen Raum vollumfänglich durch die LHM getragen. Spenden sind möglich und werden durch ein Stifterschild gewürdig.

Dokumentation (PDF)

Bank&Baum an der Fromundstraße