Zwischennutzungen in leerstenden Ladenlokalen (Bild: Kunstinstallation St.-Bonifatius-Straße), Beratung zur Geschäftsgestaltung und Gemeinschaftsaktionen von Gewerbetreibenden (Bilder: Aktion Perlen statt Ketten) – so bleibt das Stadtteilzentrum lebendig und die Lokale Ökonomie wird gestärkt. Foto: MGS - Torsten Müller
work&act stärkt Stadtteilzentrum Giesing
Giesings Stadtteilzentrum an der TeLa hat Charme, kein Zweifel. Zur Lebendigkeit der Straße trägt auch bei, dass sich Gewerbetreibende in ihrem Viertel einbringen – mit Angeboten und Aktionen im öffentlichen Raum und natürlich mit Herz. Dabei nehmen sie die Unterstützung im Projekt „work&act" gerne an. Seit Ende 2015 engagierten sich drei Projekt-Mitarbeiterinnen in Kooperation mit dem Stadtteilmanagement der Sozialen Stadt für die lokale Ökonomie an der TeLa: Das erweiterte Geschäftsstraßenmanagement unterstützte Gewerbetreibende, das Leerstands- und Flächenmanagement setzte sich für einen gesunden Branchenmix und Zwischennutzungen in Leerständen ein. Unter dem Motto „Mit Weitblick nah versorgt" hat sich viel getan. Das Projekt wird seit Januar 2019 fortgesetzt.
Die Schwerpunkte 2015-2018
Zu Projektbeginn in 2015 wurde für das Geschäftszentrum in Giesing ein so genanntes Einzelhandelsentwicklungskonzept erstellt. Das Konzept beinhaltet Stärken und Verbesserungspotentiale sowie Maßnahmenvorschläge. Letztere wurden in Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden in Angriff genommen. Die „Stadtteilhändler des Vertrauens" um die Ecke sichern nicht nur die Nahversorgung, sondern stehen auch für Qualität, persönliche Beratung und individuellen Service. Sie sind Orte nachbarschaftlicher Begegnung und zwischenmenschlicher Kommunikation. Da sich Gewerbetreibende nur für die Nachbarschaft und den Stadtteil einsetzen können, wenn der eigene Laden „läuft", gab es zahlreiche individuelle Beratungen sowie gemeinsame Qualifizierungsangebote: u.a. Store-Checks sowie Vorträge und Workshops von Experten – zu den Themen Schaufenster- und Ladengestaltung, Kundengewinnung und Kundenbindung sowie Einsatz neuer Medien.
Bei den Store-Checks wurden einzelne Betriebe besucht und individuelle Fragen beantwortet. Im Anschluss erhielten die Geschäfte eine Checkliste mit konkreten Ideen. In einigen Geschäften wurde bereits umgeräumt oder sogar umgebaut. „Häufig sind mit kleinen Maßnahmen große Verbesserungen zu erzielen. Da hilft oft ein Blick von außen" freut sich Katharina Waschau, die vom BIWAQ-Team als Geschäftsstraßenmanagerin vor Ort unterwegs war. Und auch von den Teilnehmenden gab es Lob: „Der Social Media Workshop war nachhaltig, sehr inspirierend und ich nehme mir oft meine Notizen zur Hand. Ein großes ToDo dazu mit allen nötigen Änderungen in meinem Social Media Marketing steht ganz oben auf der Liste" bedankt sich Sabine Willmann von Santosa Yoga.
Zudem wurden Gemeinschaftsaktionen von Gewerbetreibenden ermöglicht, um die Aufmerksamkeit für die Geschäfte zu erhöhen: Im März 2017 lasen unter dem Titel „Tatort TeLa" Krimiautorinnen an einem Samstagabend in verschiedenen Geschäften – beim Bestatter, im Schuhgeschäft, im Kosmetiksalon und an zahlreichen anderen Orten. Im September 2018 luden ausgewählte Betriebe im Rahmen der Aktion „Perlen statt Ketten" zu einer Entdeckungsreise durch den Stadtteil ein.
„Giesing hat viele tolle, inhabergeführte Geschäfte. Diese sind manchmal auch erst auf den zweiten Blick zu erkennen: Ob es das gut sortierte Sortiment ist, die nette und fachlich kompetente Beratung, das faire Preisniveau, die unkomplizierte Beschaffung oder alles zusammen. Es lohnt sich, immer mal wieder Läden zu betreten, die man noch nicht kennt", ist sich das BIWAQ-Team nach drei Jahren Projektlaufzeit einig. Daneben sorgten die Kolleginnen mit einem Infostand dafür, dass Giesingerinnen und Giesinger sich rund um das Thema „Lokal einkaufen" informieren konnten, beispielsweise auf dem Alpenplatz bei Ois Giasing!, bei Festen auf dem Grünspitz oder gemeinsam mit dem Stadtteilmanagement beim „Sommer im Park".
Im Rahmen des Leerstands- und Flächenmanagements wurden zahlreiche Eigentümerinnen und Eigentümer von Gewerbeimmobilien zum Branchenmix beraten und Schaufensterbespielungen in leerstehenden Ladenlokalen ermöglicht, beispielsweise auf dem Agfa-Areal und an der St.-Bonifatius-Straße.
Ausblick
Im Januar 2019 geht das Projekt work&act in die nächste Runde (siehe Kasten). Im Rahmen von work&act 2.0 soll gemeinsam mit den Gewerbetreibenden das Thema „lokal einkaufen" weiter geschärft werden. Außerdem wird es Weiterbildungsangebote rund um das Schwerpunktthema Digitalisierung und zur Ladengestaltung geben.
Katharina Waschau / Tanja Franchi, MGS
Perlen statt Ketten - work&act stärkt Stadtteilzentrum
work&act – Baustein berufliche Qualifizierung
Ein Team für Ois Giasing! - Interview mit Real München e.V.
Poesiebriefkasten und Poesiemuseum
Barrierefreie Unterführungen
Bunter Schulhof
Faust in Giesing - ein poetischer Stadtteilspaziergang
Der Giesinger, das kostenfreie Stadtteilmagazin der Sozialen Stadt Giesing erscheint zweimal jährlich. Er liegt in Druckform in Gemeinbedarfseinrichtungen sowie in Geschäften entlang der Tela aus. Als barrierefreies pdf können Sie ihn hier herunterladen.